Cyberbanking & Law
Ein neues Projekt aus dem Institut für Rechtsinformatik Saarbrücken: Cyberbanking & Law
Das Projekt Cyberbanking & Law ensteht im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Laboratoire de Droit Economique (LDE), Centre de Recherche Public — Gabriel Lippmann in Luxembourg, unter der Leitung von Professor Prüm, und dem Institut für Rechtsinformatik (IFRI), Universität des Saarlandes in Saarbrücken, unter der Leitung von Professor Herberger und Professor Rüßmann.
Projektbeschreibung
Cyberbanking & Law beschäftigt sich im weitesten Sinne mit den juristischen und technischen Problemen des Electronic Banking und des E‑Commerce. Insbesondere soll versucht werden, den elektronischen Zahlungsverkehr im Internet juristisch und technisch zu analysieren und zu bewerten. Das Projekt soll allen Interessierten einen Überblick ermöglichen. Insbesondere soll es den europäischen Banken als Werkzeug dienen, um die eigenen Vorhaben mit den Entwicklungen in Europa abzugleichen. Den Juristen soll das Projekt als Informationskanal zur Verfügung stehen, um einschlägige Materialien aktuell und unkompliziert abzurufen.
Vorgeschichte
Der Entwicklung eines transferfähigen Konzeptes auf nationaler Ebene folgte die gezielte Ansprache von potentiellen Partnern. Dabei wurde auf ein bestehendes Netzwerk zurückgegriffen. Ausschlaggebend für die Kooperation war die Initiative von James Graham (wissenschaftlicher Mitarbeiter des LDE, Doktorand an der Université Panthéon-Sorbonne, Paris) und Michael Stefan (Mitarbeiter des IFRI, Bankkaufmann). Sie hatten bereits im Sommer 1998 die Umsetzung für das gemeinsame Seminar “L’Espace virtuel.” des Institut Universitaire International Luxembourg (IUIL) im WWW koordiniert. Für eine Kooperation bieten die Struktur und die bereits gesammelten Erfahrungen des LDE die ideale Basis. Das Thema “elektronischer Zahlungsverkehr im Internet” erwies sich zudem als gemeinsames Querschnittsthema, wobei das Projekt von den jeweiligen Standortstärken (LDE: Kenntnisse im Bereich des Zahlungsverkehrs der Banken; IFRI: Verbindung zur Informatik) profitiert.
Im Frühjahr 1999 wurden zunächst die Grundlagen für die gemeinsame Arbeit definiert und eine gemeinsame Arbeitsplattform im WWW eingerichtet. Nachdem schließlich eine Datenbank, die über das WWW gepflegt werden kann, eingerichtet wurde, fand eine erste Recherche des vorhandenen Materials im Internet statt.
Status
Insgesamt sind bisher rund 100 einschlägige Materialien (Gesetze, Veröffentlichungen etc.) im WWW gesichtet und bewertet worden. Darüber hinaus ist eine WWW-Oberfläche entstanden, um die Anbindung an die Datenbank zu testen, zu optimieren sowie zukünftigen Kooperationspartnern ein Beispiel als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung zu stellen.
Der Schwerpunkt des Angebotes liegt z.Zt. in einer Sammlung von einschlägigen Gesetzen und Veröffentlichungen. Darüber hinaus werden eigene Beiträge vorbereitet und die Sammlung von themenrelevanten Internetadressen weiter ergänzt.
Die Quellen werden den Einzelstaaten zugeordnet, wobei eine besondere Aufmerksamkeit der Entwicklung in Europa gilt.
Die Redaktion
Als Redakteure zeichnen sich z.Zt. Maximilian Herberger, Professor an der Universität Saarbrücken, André Prüm, Professor an der Université Nancy 2, Helmut Rüßmann, Professor an der Universität Saarbrücken, sowie James Graham und Michael Stefan verantwortlich. Die Sichtung der Materialien erfolgt durch James Graham für den französischsprachigen Teil Europas und für die U.S.A.. Zuständig für den deutschsprachigen Teil sowie für die Angebote der Europäischen Union ist Michael Stefan. Die Bewertung des recherchierten Materials obliegt den Professoren.
Ausblick
Langfristig wird eine nahezu vollständige Sichtung und Bewertung der Webangebote in Europa angestrebt. Ebenso sollen rechtsvergleichende Verknüpfungen durch wissenschaftliche Beiträge und Stellungnahmen von Entscheidungsträgern (Praktiker und Politiker) hergestellt werden. Darüber hinaus sollen die Rechtsprechungsentwicklungen in den Einzelstaaten durch die Veröffentlichung von Urteilen aufgezeigt und analysiert werden. Eine Sichtung und Bewertung von relevanten Beiträgen in den Printmedien (Bücher, juristische Periodika) rundet schließlich das Informationsangebot ab. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in Zusammenarbeit mit den Finanzinstituten der Zielgruppe im Rahmen von Tagungen und Seminaren zur beruflichen Fort- und Weiterbildung eingesetzt. Auf eine einheitliche Gesetzgebung und Rechtsprechung in diesem sensiblen grenzüberschreitenden Bereich, der für die Wirtschaft in Europa aufgrund der exorbitanten Entwicklung des E‑Commerce essentiell ist, soll nachhaltig eingewirkt werden.
Falls Sie an einer Mitarbeit oder an einer institutionellen Kooperation interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Michael Stefan (rw22mhms@rz.uni-sb.de, Universität des Saarlandes, Institut für Rechtsinformatik, Postfach 15 11 50, 66041 Saarbrücken).
Relevante Internetadressen:
IFRI: http://rechtsinformatik.jura.uni-sb.de
L’Espace virtuel.: http://www.jura.uni-sb.de/IUIL/ete98/espprogr.htm
IUIL: http://www.iuil.lu
Cyberbankin & Law: http://www.cyberbanking-law.lu online ab 1. Oktober 1999