Authentifikation
Zeit: | Donnerstag, 21. September, 14.00 Uhr |
Ort: | HS 112 |
Moderation: | Herr Leitender Regierungsdirektor Dr.Tauchert |
Referenten: | Herr Kriminaloberkommissar Alexander Zwiesele Frau Dorothee Hilmer |
Kriminaloberkommissar Alexander Zwiesele, BKA
BioIS-Studie
Vergleichende Untersuchung Biometrischer Identifikationssysteme
Nach 12-monatiger Vorbereitungsphase wurde am 01.04.1999 die Arbeit an der o.g. Studie aufgenommen. Initiator der Studie war das BKA in enger Zusammenarbeit mit dem BSI. Der Auftrag zur Erstellung der Studie wurde an das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) vergeben.
Die Studie beinhaltet einen Feldversuch, bei dem elf Systeme, beruhend auf der Erkennung physiologischer (statischer) bzw. verhaltensspezifischer (dynamischer) Merkmale, aufgebaut und in einem definierten Szenario betrieben wurden. Der Feldversuch wurde mit ca. 40 Benutzerinnen und Benutzern aus unterschiedlichen Alters‑, Beschäftigungs‑, Bildungs- und ethnischen Gruppen durchgeführt.
Hauptziele des Feldversuchs sind:
- Erfahrungen mit den biometrischen Systemen zu erhalten und evtl. Schwachstellen zu erkennen, die im weiteren Verlauf der Studie vertiefend untersucht werden sollen.
- Es soll versucht werden, statistische Aussagen über den Grad der Abweisung berechtigter Benutzer/-innen durch die jeweiligen Systeme zu erhalten. Mit diesen Aussagen kann dann auch untersucht werden, ob spezielle Benutzer/-innen existieren, mit deren Erkennung manche Systeme Schwierigkeiten haben und wenn ja, worauf sich dies evtl. zurückführen lässt.
- Weiterhin wird das Benutzerverhalten über einen längeren Zeitraum beobachtet, um festzustellen, ob es sich während des Zeitverlaufes verändert. So könnte z. B. ein Gewöhnungseffekt eintreten, der sich in einer veränderten Abweisungsrate wiederspiegelt.
Daran schliesst sich ein weiterer technischer Untersuchungsschwerpunkt an, in dem folgende Punkte untersucht werden:
- Überwindungssicherheit: Hier wird analysiert und abgeschätzt, mit welchem Aufwand eine Überwindung biometrischer Systeme möglich wird. Dies wird sowohl auf die an der Studie teilnehmenden Systeme als auch auf das jeweilige Funktionsprinzip, d.h. unabhängig von der technischen Realisierung, angewandt werden.
- Einfluss der unterschiedlichen einstellbaren Systemparameter: In diesem Teil werden die Auswirkungen der unterschiedlichen Systemeinstellungen auf die Erkennungseigenschaften untersucht. Diese Ergebnisse sollen es ermöglichen, Empfehlungen zu den beim Einsatz der betreffenden biometrischen Systeme zu wählenden Einstellungen zu geben.
- Einfluss der unterschiedlichen Umwelteinflüsse auf die Erkennungssicherheit der Systeme: Hier wird ermittelt, welche Auswirkungen veränderte Umweltbedingungen auf die Erkennungseigenschaften besitzen. Beispielhaft kann hier genannt werden, wie sich unterschiedliche Lichtverhältnisse auf die Gesichtserkennung auswirken.
Die Studie wurde im Mai 2000 abgeschlossen. Ziel dieses Vortrags wird es sein, die Zuhörerschaft über die Ergebnisse der Studie und die gewonnenen Erkenntnisse zu informieren.
Frau Dorothee Hilmer
Digitale Signatur und Biometrische Authentifikation
Die digitale Signatur soll Sicherheit im elektronischen Zahlungsverkehr und Datenaustausch schaffen. Oft wird dabei in Kauf genommen, dass nur eine fast sichere Identifizierung des Absenders oder Auftraggebers vorliegt, denn eine vorsätzliche Weitergabe des Schlüssels ist nicht auszuschließen. Wenn jedoch die Identität des Signierenden von großer Bedeutung ist, kann eine geeignete Kombination mit biometrischer Authentifikation Sicherheit über die Person geben. In diesem Fall müssen Authentifikation und Signierung untrennbar miteinander verbunden sein und besonders gut gegen Angriffe geschützt werden. Eine Möglichkeit dazu ist das On-Card-Matching, bei dem biometrische Daten und Schlüssel in einer Smart-Card gespeichert sind und diese nie verlassen können.