Grußwort des Vorsitzenden
Grußwort des Vorsitzenden
Neun Jahre — und (k)ein bißchen weise?
Der 9. EDV-Gerichtstag widmet sich dem Thema “E‑Justice” — und der Neuwahl des Vorstandes, der für unseren Verein die Jubiläumsveranstaltung des 10. EDV-Gerichtstages vorzubereiten haben wird.
Betrachten wir zunächst diesen EDV-Gerichtstag. Er ist durch mehrere Besonderheiten gekennzeichnet, die den Vorstand teilweise erfreut, teilweise beunruhigt haben.
Beginnen wir mit dem Beunruhigenden (das — wie sich sogleich zeigen wird — eigentlich auch sehr erfreulich ist).
- Schon geraume Zeit vor Beginn des EDV-Gerichtstages war die “magische” Grenze von 500 Anmeldungen überschritten. “Magisch” deswegen, weil wir seitens des Vorstandes gemeint hatten, dass jenseits dieser Zahl unsere Organisationsmöglichkeiten überfordert seien. Der neue Vorstand wird zu überlegen haben, wie der Verein in Zukunft mit diesem Erfolg leben kann. Der alte Vorstand hofft, daß die informellen Saarbrücker Selbstheilungskräfte (worunter sich das Saarbrücker Team vor Ort in Gestalt der bekannten guten Geister verbirgt) den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen nichtsdestotrotz angenehmen Aufenthalt bereiten werden.
- Ausgebucht war auch schon seit langer Zeit die Firmenbegleitausstellung. Im Tagungsgebäude (Bau 16 der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät) ist kein freies Eckchen für eine Firmenpräsenz mehr verfügbar. Wir hoffen, die am Abend des Buffets aufspielende Band noch angemessen plazieren zu können — aber das ist dann auch schon das “Ende der Fahnenstange” — wiederum “schöne Aussichten” für den neuen Vorstand.
Und nun zu dem jenseits aller Bedenklichkeiten uneingeschränkt Erfreulichen.
Die Bundesministerin der Justiz wird uns den Eröffnungsvortrag zum Thema “Internet und elektronischer Rechtsverkehr” halten. Es signalisiert dies, daß der EDV-Gerichtstag nach einem gar nicht so kurzen Weg im Kreise der anderen Gerichtstage angekommen ist — so wie er das von Anfang an auf Grund seines Namens angestrebt hatte. Und doch: Die “Praxispioniere” des Anfangs werden darüber nachsinnen, wie der unkonventionelle Geist der frühen Jahre bewahrt werden kann, ohne die erreichte Anerkennung auf´s Spiel zu setzen — wahrlich keine leichte Aufgabe. Wenn eine Institution auf diese Weise im Spannungsfeld von Gesinnungs- und Verantwortungsethik angekommen ist, könnte sie auf den Gedanken verfallen, erwachsen geworden zu sein, und anfangen, der eigenen Jugend nachzutrauern. Aber Kopf hoch: Neun Jahre sind noch ein jugendfrisches Alter. Im Lebenslauf deutscher Schüler gerechnet ist das die dritte Grundschulklasse und der Zahlenraum bis 1000 (so jedenfalls in hiesigen Gefilden). Da benötigt man noch keinen Computer, da ist das Leben noch offen — wie hoffentlich auch für unser gemeinsames Unternehmen, den EDV-Gerichtstag.
Wir vom alten Vorstand wünschen Ihnen schöne Tage in Saarbrücken und viel Erfolg bei der gemeinsamen Arbeit.
Und vergessen Sie nicht: Mitglied werden (falls noch nicht geschehen) und wählen gehen!
Maximilian Herberger