Freie juristische Internetprojekte
Gesprächskreis „Freie juristische Internet-Projekte“
beim EDV-Gerichtstag 2003
Donnerstag, 25.09.2003, 15.00 Uhr
HS 119
Juristische Inhalte für das Internet aufzubereiten und entsprechende Systeme zu entwickeln ist aufwändig und teuer. Professionelle Angebote haben daher ihren Preis. Verschiedene Universitäten und Institute können ihre Dienste kostenlos anzubieten. Aber wie kommt es eigentlich, dass darüber hinaus so viele interessante und z.T. auch sehr erfolgreiche Projekte frei zugänglich sind?
Oft stehen dahinter kleinere Gruppen oder sogar Einzelpersonen, die mit viel Enthusiasmus und oft enormem Know-How erstaunliche Dinge tun: Da entwickeln Studenten komplexe Lernplattformen, Referendare bauen komplette juristische Portale auf und pflegen diese liebevoll, Rechtsanwälte nutzen neue Technologien für aktuelle Nachrichtendienste und Richter stellen umfangreiche Websites zu juristischen Themen ins Netz.
Diese Beispiele zeigen, dass sich abseits kommerzieller Interessen und der organisierten Wissenschaft eine ernst zu nehmende „dritte Säule“ juristischer Online-Angebote entwickelt hat.
Die Vorteile solcher Projekte liegen auf der Hand: Da die freien Anbieter oft für ihresgleichen produzieren, kennen sie die Bedürfnisse ihrer „Kundschaft“ genau. Die Entscheidungsprozesse sind kurz und – da es nicht um’s Geld geht – ist die Experimentierfreude groß.
Aber auch die Herausforderungen sind für die freien Anbieter enorm: Wie bekomme ich den Rechner kostengünstig ans Netz? Wie mache ich Werbung ohne Budget? Wie motiviere ich interessierte Nutzer zum Mitmachen? Schließlich mag manchen auch die Sorge umtreiben, wie er mit seinem Engagement doch noch den einen oder anderen Euro verdienen kann.
Alle haben ähnliche Probleme, aber ein Austausch findet nur sehr vereinzelt statt. Der Gesprächskreis „Freie juristische Internet-Projekte“ soll vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Jeder kann sein Projekt kurz vorstellen und von seinen Sorgen, aber auch von seinen Erfolgen berichten. Gemeinsam können wir Strategien entwickeln, wie wir die freien juristischen Angebote im Internet noch attraktiver machen.
Eingeladen sind neben den Anbietern freier juristischer Internet-Projekte alle, die sich dafür interessieren. Ein Dialog mit den Nutzern und auch mit kommerziellen Anbietern ist durchaus erwünscht.