Gastland Österreich: Aktuelle IT-Anwendungen
Zeit: | Donnerstag — 16.09 2010 — 13.00 Uhr |
Ort: | Hörsaal 117 |
Moderation: | LStA Dr. Martin Schneider, CIO der österreichischen Justiz |
Referenten: | ADir. Manfred Buric (BMJ); Mag. Christian Adorjan, Head IT-Architekt (BRZ); DI (FH) Michael Glatz, Senior IT-Architekt (BRZ); OStA Mag. Thomas Salfelner (BMJ) |
Dokumente: | Präsentation I — Präsentation II — Präsentation III — Präsentation IV — Protokoll |
Grundbuch neu
Dieses Projekt ist die Weiterführung und Verbesserung der IT-Infrastruktur im österreichischen Grundbuch. Das gesamte Antrags- und Führungsverfahren im Grundbuch wird digitalisiert und die elektronische Kommunikation ermöglicht, um Arbeitsabläufe zu optimieren.
Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) – elektronische Akte – Einbindung Rechtsanwälte und Notare – Authentifizierung; Dokumentenvorlage durch Sachverständige; OpenOffice-Einsatz; Webzugang zu Justizdokumentation
Der ERV ist die papierlose, elektronische Kommunikation zwischen Parteien und deren Vertretern mit Gerichten und Staatsanwaltschaften und umgekehrt zum Zweck der Übermittlung von strukturierten und nicht strukturierten Eingaben und Erledigungen. Der seit 20 Jahren im Einsatz befindliche ERV unterstützt die Justiz mit täglich 37.500 elektronischen Eingaben und Erledigungen.
Für die Übermittlung von Sachverständigengutachten und Übersetzungen wird demnächst eine Webanwendung zur Verfügung gestellt. Die Authentifizierung der Sachverständigen und Dolmetscher erfolgt mittels Ausweiskarten mit sicherer elektronischer Signatur.
Die neue Standardtextverarbeitung für die Justiz ist der OpenOffice Writer, weil sich dieser unter anderem sehr gut in java-basierte Justizanwendungen integrieren lässt. Die Textverarbeitung wurde mit etlichen Erweiterungen an die spezifischen Justizbedürfnisse angepasst und eine Schnittstelle zur Verfahrensautomation Justiz geschaffen.
Die im Urkundenarchiv der Justiz eingestellten Beglaubigungen werden dem Antragsteller über eine Webanwendung im Internet zur „Selbstabholung“ bereit gestellt. Künftig wird der Bürger auf sämtliche seiner postalischen Erledigungen elektronisch zugreifen können.
Elektronischer Akt bei den Staatsanwaltschaften
Vor dem Hintergrund der Optimierung der Geschäftsprozesse der Staatsanwaltschaften wurde im Frühjahr 2010 ein IT-Projekt beauftragt, welches die fachlichen Anforderungen der Staatsanwaltschaften bei Verfahren gegen unbekannte Täter realisiert.
E‑Learning (ELAN)
Seit 1998 werden elektronische Lehr- und Lernprogramme zur Wissensvermittlung eingesetzt. Damit werden Kanzleikräfte, Gerichtsvollzieher und Rechtspraktikanten praxisnah ausgebildet. Seit dem Vorjahr erstellt das Justizministerium Baden-Württemberg in enger Kooperation mit Österreich ein elektronisches Lernprogramm für Rechtsreferendare, das ab Mitte 2011 eingesetzt wird.