BLK I: e‑CODEX (e‑Justice Communication via Online Data Exchange)
Zeit: | Donnerstag, 13.09.2012, 13.30 Uhr |
Ort: | HS 0.18 |
Referenten: | Carsten SCHMIDT, Oberamtsrat, Justizministerium Nordrhein-Westfalen; Dr. Susanne WIGARD, Referentin, IT.NRW |
Dokumente: | Protokoll |
Das Projekt
Durch das von der Europäischen Union geförderte Projekt „e‑CODEX“ An dem Projekt sind zurzeit mehr als 20 europäische Staaten beteiligt. Es hat eine voraussichtliche Laufzeit bis zum Jahr 2015. Das Gesamtbudget beträgt ca. 24 Millionen Euro. Die Projektmitglieder arbeiten eng mit der Europäischen Kommission (Generaldirektionen CONNECT und JUST) zusammen.
Technische Infrastruktur
In drei technischen Arbeitspaketen befasst sich das e‑CODEX-Projekt mit der Entwicklung von Lösungen für den grenzübergreifenden Datenaustausch. Es ist beabsichtigt das europäische Justizportal und existierende nationale Systeme in die technische Lösung einzubinden.
Elektronische Signaturen
e‑Delivery
Im Arbeitspaket 5 „Transport“ wird eine Infrastruktur entwickelt, welche die existierenden nationalen Transportlösungen (wie in Deutschland das EGVP) über Gateways miteinander verbindet.
Ähnliche Lösungen wurden auch bereits in anderen „Large Scale Pilots“ (LSPs) verwendet – Ziel der „e‑Delivery Convergence“ ist daher, Bausteine aus mehreren der bisher entstandenen Plattformen zu einer gemeinsamen, modularen Infrastruktur auf Basis des bereits von e‑CODEX eingesetzten OASIS-Standards ebMS3 zusammenzufassen.
Datenformate und Semantik
Das Arbeitspaket 6 „Datenformate und Semantik“ erarbeitet ein gemeinsames Datenmodell mit wiederverwendbaren Komponenten, welches als Grundlage für die Definition von strukturierten, maschinenlesbaren Nachrichten (XML) für die verschiedenen Anwendungsfälle innerhalb der e‑CODEX Piloten dient.
Pilotierung
Nach Abschluss der Spezifikationsphase beginnen nun, parallel zur Implementierung der zentralen Komponenten, die Vorbereitungen zur Pilotierung. Aufgabe der pilotierenden Mitgliedsstaaten ist insbesondere, die technischen Systeme des eigenen Landes an die e‑CODEX-Plattform anzuschließen. Die nationalen Lösungen, die dabei verbunden werden, sind vielfältig: Von Fachsystemen, die oft über landeseigene Transportinfrastrukturen angebunden werden, über Portallösungen bis hin zu kompletten SOA-Diensteinfrastrukturen reicht das Spektrum.
Zu den Aufgaben, die dabei im Adapter zwischen den e‑CODEX Gateway und nationalen Systemen zu bewältigen sind, gehören Signaturprüfung, Umwandlung der Inhaltsdaten vom Europäischen Datenformat in das national (z.B. XJustiz) u.v.m. Die nötigen Anpassungen der Fachsysteme sind im Idealfall gering, aber auch hier sind im Einzelfall Funktionalitäten nachzurüsten: Einlesen von strukturierten Daten, erzeugen von Rückantworten im maschinenlesbaren (XML) und menschenlesbaren (PDF) Format, elektronische Signatur etc.