Dr. Anke Morsch zur neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt



Mit der erfolgreichen Premiere des ersten digitalen Deutschen EDV-Gerichtstages geht gleichzeitig ein Wechsel an der Spitze des gleichnamigen Vereins einher: Die Mitglieder-Versammlung des Deutschen EDV-Gerichtstages e.V. haben Dr. Anke Morsch zu ihrer neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Dr. Anke Morsch ist Präsidentin des Finanzgerichts des Saarlandes.

Der Wechsel an der Vereinsspitze ist notwendig geworden, weil sich der bisherige Vorsitzende, Prof. Dr. Stephan Ory, entschieden hatte, sein Amt nach sechs Jahren aus gesundheitlichen Gründen abzugeben. „Das waren spannende Zeiten mit vielen Änderungen im technischen und organisatorischen Rahmen des elektronischen Rechtsverkehrs aber auch mit ganz neuen Fragestellungen etwa im Prozessrecht und vielen materiellen Rechtsgebieten“, fasste Ory seine Amtszeit zusammen. In den Jahren seines Vorsitzes wuchs der jeweils im September stattfindende Kongress kontinuierlich von anfangs rund 600 Besuchern bis zur letzten Präsenzveranstaltung im Jahr 2019 auf rund 1000 Teilnehmer. Der virtuelle Kongress konnte in diesem Jahr mit über 1100 Teilnehmern diesen Rekord noch brechen.

Prof. Dr. Stephan Ory hatte seine Nachfolgerin Dr. Anke Morsch selbst vorgeschlagen.

Anke Morsch ist dem EDV-Gerichtstag seit langer Zeit verbunden. Von 2012–2017 war sie als Staatssekretärin im Justizministerium des Saarlandes Gründungsmitglied des E‑Justice-Rats, der die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Informationstechnologie in der Justiz regelt. In dieser Zeit wurde unter anderem der Grundstein für die Entwicklung eines bundesweiten IT-Programms für Gerichte und Staatsanwaltschaften gelegt.

Anke Morsch dankte bei der Amtsübergabe „meinem Vorgänger, Herrn Professor Ory, der diese Entwicklung als Impulsgeber, aber auch als ‚Kümmerer‘ im besten Sinne mit viel Engagement geleitet und begleitet hat! Als seine Nachfolgerin werde ich alles daransetzen, dass der EDV-Gerichtstag auch weiterhin seinen festen Platz im Reigen der Gerichtstage behält und seine erfolgreiche Arbeit fortsetzt.“

Als Herausforderungen für die Justiz in der Gegenwart und in der Zukunft sieht sie die Digitalisierung und den Einsatz von KI-unterstützten Verfahren. Dem EDV-Gerichtstag, „gegründet von Professor Herberger und damit ein ‚Kind‘ der juristischen Fakultät der Universität des Saarlandes“, komme dabei seit fast drei Jahrzehnten die Rolle des „Vordenkers“ zu. Anke Morsch weiter: „Es freut mich sehr, dass der Gerichtstag mittlerweile zu einer festen Größe in Justiz und Anwaltschaft, national und sogar international geworden ist.“